Blockhäuser: Das sind die Vorteile gegenüber Steinhäusern

Echte Blockhäuser in massiver Blockbauweise mit dicken Blockbalkenwänden haben ihren Ursprung in den skandinavischen Ländern, doch mittlerweile werden sie auch in Deutschland immer beliebter: Blockhäuser aus Holz. Optisch verbinden viele diese Bauweise mit einer hohen Gemütlichkeit und Romantik. Doch um sich von dem herkömmlichen Steinhaus oder Fertighaus mit wenig Holz abzuwenden, fehlt vielen Bauherren der Mut. Hier sind einige gute Gründe, um sich für die älteste Holzbauweise zu entscheiden!

 

Nachhaltige Bauweise

Holz ist ein natürlicher Rohstoff und zumindest in Europa fast im Überfluss vorhanden. Da bei Blockhäusern nur Nadelhölzer aus Fichten- oder Kiefernholz zum Einsatz kommt, gibt es keine allzu langen Transportwege und somit wenig CO₂-Emissionen. Fehlerfrei gebaute Blockhäuser mit hohem Holzanteil haben zudem eine hohe Lebensdauer und bieten damit eine gute Ökobilanz. Voraussetzung für die Langlebigkeit ist immer ein ausreichend hohes Fundament ab Oberkante Gelände und die echte Blockbauweise. Moderne Blockhäuser sind hochwertige Häuser, deren Baumaterial dicke industriell produzierte passgenaue Balken bis 275 mm sind. Es werden auch noch heute arbeitsaufwändig nach alter Handwerkstradition rustikale Blockhäuser mit dicken Baumstämmen errichtet. Diese Häuser werden Naturstammhäuser genannt. Holzhäuser, die wenig Holz mit Bretter-  oder dünner Blockbohlenschalung und Folien in der Wandkonstruktion haben, haben nichts mit der wohngesunden, langlebigen Blockbauweise zu tun. 

Der Energieaufwand für den Bau eines Blockhauses ist im Schnitt deutlich geringer als der bei konventionellen Bauweisen. Ein weiteres Plus: Nebenprodukte wie Späne oder Rinde werden nicht als Abfall betrachtet, sondern weiterverwertet. Auch der Abriss oder Rückbau eines echten Blockhauses mit hohem Holzanteil ohne ölhaltige giftige Baustoffe verläuft ressourcenschonend.

 

Energieeffizientes Wohnen

Zu einer umweltfreundlichen Bauweise gehört eine hohe Energieeffizienz. Diese ist bei Blockhäusern gegeben: Sie haben eine prima Wärmedämmung und beste Dämmeigenschaften, da Holz Wärme schlecht leitet. So kann Hitze im Sommer nicht gut ins Heim eindringen, innen bleibt es angenehm kühl, und im Winter dringt die Heizluft nicht so stark nach außen wie bei anderen Bauweisen. 

Dadurch kann die Raumtemperatur in einem Blockhaus generell niedriger gehalten werden als in einem Steinhaus und die Energiekosten fallen geringer aus. In den Blockhäusern kommen die Bewohner in der Regel mit einer zwei Grad geringeren Raumtemperatur aus als die Bewohner der Steinhäuser und finden die Temperatur trotzdem „mollig warm“. Mit der Nutzung von smarten Wearables kann beim Wohnen noch mehr Energie eingespart werden. Eine intelligente Heizungssteuerung per Smartphone spart zum Beispiel Kosten ein. Übrigens: Ein Holzhaus in massiver Blockbauweise allgemein kann leicht als Energiesparhaus gebaut werden und bietet damit attraktive finanzielle Fördermöglichkeiten!

 

Wohnblockhaus in massiver Blockbauweise – Gutes Raumklima

Aus den besonderen Eigenschaften von Holz ergibt sich ein besseres Raumklima als bei Steinhäusern – Wird zudem auf natürliche Dämmstoffe wie Zellulose zurückgegriffen, haben Allergiker ihr ideales Zuhause gefunden. Holz kann nicht nur Gerüche und Schadstoffe absorbieren, sondern auch die Luftfeuchtigkeit auf natürliche Weise regulieren und zu einem gewissen Anteil in seinen Poren speichern und wieder abgeben.

Bei gemauerten Massivhäusern kommt häufig das Problem der Schimmelbildung auf. Feuchtigkeit kondensiert an den Wänden und unschöne oder sogar gefährliche Schimmelpilze siedeln sich an. Ein echtes Blockhaus in massiver Bauweise ist für Schimmel nur wenig anfällig. Auch der Staubgehalt in der Raumluft ist in einem massiven Blockhaus erheblich geringer als in den Steinhäusern und Fertighäusern mit geringem Holzanteil. Dies wird auf die elektrostatischen Eigenschaften des Holzes zurückgeführt.

 

Kurze Bauzeit

Stein auf Stein zu setzen ist ein langwieriger Prozess und oft ergeben sich bei der konventionellen Bauweise erheblich längere Bauzeiten als ursprünglich geplant. Trocknungszeiten der Wände oder vom Estrich müssen eingehalten werden und verzögern so das Voranschreiten des Projekts. Verbliebene Baufeuchte ist ein gefürchtetes Problem bei Hausherren.

Anders sieht das beim Blockhaus aus: Innerhalb weniger Wochen kann das Traumobjekt bereits stehen und ist einzugsbereit –  das Aufeinanderzulegen der vorgefertigten Bausätze mit dicken Lamellenbalken oder großen Baumstämmen erfolgt von den Blockhausprofis eben ruckzuck. Blockhäuser können auch im Winter errichtet werden. Trocknungszeiten spielen bei der natürlichen Bauweise außerdem eine geringe Rolle, da Putz oder gemauerte Innenwände so gut wie keine Anwendung finden. 

 

Pflegeaufwand der Putz- und Holzfassade

Steinhaus mit Putzwand  muss auch gepflegt werden - Foto Pixabay
Steinhaus mit Putzwand muss auch gepflegt werden - Foto Pixabay

Auch bei der späteren Instandhaltung ist ein Blockhaus nicht so pflegebedürftig, wie es viele befürchten. Es benötigt generell weniger Zuwendung als andere Holzhäuser. Wer sein Holzhaus unabhängig von der Bauweise unbehandelt lässt, bildet es sich mit der Zeit eine natürliche graue Patina. Das Entstehen der ungefährlichen Patina durch Bläue kann ohne Hilfsmittel mehrere Jahre andauern und kann zeitweise sehr unschön aussehen. 

Der Anstrich wird bei einem Holzhaus häufiger vorgenommen als bei einem Steinhaus, aber die Gesamtkosten sind deutlich niedriger über die ganze Lebensdauer berechnet. Den Anstrich kann jeder selbst kostengünstig ausführen. 

 

Holzhäuser mit ausreichend hohen Fundamenten sind langlebig!

In den Bildern unten sehen Sie uralte Blockhäuser in Finnland. Die Häuser sind sehr langlebig, wenn die Fundamente ausreichend hoch ab Oberkante Gelände sind. Es kann auch keine Feuchtigkeit beim Starkregen unter die Fußbodenkonstruktion von außen eindringen. 

Die Fundamente müssen bei allen Holzhäusern unabhängig von der Bauweise ausreichend hoch ab Oberkante Gelände (je nach Haustyp, Bauort und Region mindestens 35–40 cm) sein.  Nur so können die durch das Regen-, Spritz- oder Schmelzwasser nass gewordene Wände aus Holz unverzüglich trocken werden. Damit die Holzhäuser langlebig bleiben, sollten auch die Traufen an allen Seiten ca. 80 cm breit sein.

Das zu niedrig eingebaute Fundament gilt in der Regel nichts anderes als einen Fehler bei der Ausführung. Wegen des technischen Holzschutzes der Fundamente kann der Bauherr oder Gartenarchitekt nicht selbst bestimmen, wie weit es über den Grundstücksboden ragt. Die Fundamente dürfen nicht bis Unterkante Holzkonstruktion zugeschüttet werden.

Individuelle Wohnatmosphäre

Nicht zuletzt darf man neben den Kosten und der Umweltfreundlichkeit einen großen Punkt nicht aus den Augen verlieren: Jeder sollte sich in seinem neu gebauten Zuhause wohlfühlen und es lieben! Blockhäuser haben einen unverwechselbaren Charme, strahlen Wärme sowie Geborgenheit aus und haben einen enormen Wiedererkennungswert. Besonders in Kombination mit einer Ofenheizung oder einem Kamin werden sich die Eigentümer und deren Gäste an kalten Tagen unvergessliche Abende verschaffen. 

Dass ein Blockhaus immer gleich aussieht und vor allem von innen wenig Gestaltungsmöglichkeiten bietet, ist ein Vorurteil. Mit Gipskarton oder Werkstoffplatten aus Holz lassen sich kinderleicht ganze Zimmertrennwände als Hingucker auskleiden, streichen, tapezieren oder fliesen, wie bei allen anderen Häusern auch. 


Verantwortlich für diesen Artikel ist der Autor Stefan Dorfmann.


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